Urlaubsbrillen
Wer die Welt durch eine rosarote
Brille betrachtet, wird ja oft belächelt,
nicht immer zurecht, wie ich meine.
Denn manchmal kann das durchaus
hilfreich sein. Und manchmal ist es
fast ein bisschen wie Urlaub,
wenn man einmal ganz bewusst die „rosarote Brille“ aufzieht.
Damit will ich gar nichts verniedlichen. Es ist alles schlimm genug, was um uns herum in der Welt passiert, und wir alle wissen, dafür muss man manchmal gar nicht so weit schauen. Aber wir sind nicht dafür gemacht, uns immer nur zu grämen. Wir brauchen „Sorgen-Auszeiten“.
Und wenn wir in der Lage sind, uns diese Auszeiten zu nehmen, sollten wir dankbar sein und das auch ab und zu bewusst tun.
Mit Brillen kann man noch mehr „Urlaub machen“:
Nehmen wir die verspiegelte Brille, die die anderen nicht in unsere
Augen sehen lässt - bewusst einmal nicht gläsern sein für die Welt,
einfach nur für mich selber sein.
Oder die modische, etwas „verrückte“ Brille, die mich scheinen lässt,
wie ich eigentlich sein möchte.
Oder die stärker verdunkelte Brille, die mir die grellen Seiten des Lebens etwas reduziert.
Oder - und da sind wir ganz nah an der Botschaft Jesu: die Welt einmal durch die Brille der Anderen sehen, um zu verstehen,
warum sie so sind, wie sie sind und so handeln, wie sie handeln…
Suchen wir uns eine Urlaubsbrille aus...
ek