St. Gertrudis

gertrud_bild (c) Franz Josef Cohnen

Pfarrpatronin in Dilkrath ist die hl. Gertrud von Nivelles. Die Eltern dieser fränkischen Heiligen waren Pippin von Landen und die hl. Itta. Aus deren Geschlecht ging später auch Karl der Große hervor. Gertrud wurde geboren etwa im Jahr 626. Ihre Vita berichtet, dass sie die Heiratsanträge fränkischer Fürstensöhne ablehnte und stattdessen zusammen mit ihrer Mutter den Familienbesitz in Nivelles (im heutigen Belgien, südlich von Brüssel) in ein Kloster umwandeln ließ, deren Leiterin sie wurde. Ihre besonderen Verdienste liegen in der Sorge um die Ausbreitung des Evangeliums durch irische Mönche, sowie in ihrer Hilfe für Kranke, Pilger und Reisende (Hospize und Spitäler). Am 17. März 656 verstarb sie in Nivelles, wo auch heute noch ihre Gebeine in einem silbernen Schrein ruhen.


Ihre Verehrung wurde begünstigt durch die Herrschaft der Karolinger, und so war sie im Mittelalter die meistverehrte deutsche Heilige. Sie wird angerufen als Helferin der Kranken, Pilger, Reisenden und Schiffer, sowie gegen die Mäuseplage.


In Nivelles findet jährlich im Herbst eine große Prozession mit mehreren tausend Pilgern auch aus Deutschland statt, wobei der Schrein der hl. Gertrud um die Stadt gefahren wird („Tour Ste. Gertrude“). Abgebildet wird sie in Ordenstracht mit Äbtissinnenstab und meist mit Mäusen.


Dilkrath war in früheren Jahren als Wallfahrtsort zur hl. Gertrud weithin bekannt. In einem silbernen Reliquiar bewahrt man hier eine Partikel von ihrem grauen Ordenshabit. Auch heute noch werden am Gertrudisfest (17. März) Korn und Wasser gesegnet, zum Schutz vor der Mäuseplage und für die Kranken. Zur Gertrudiskirmes im März gab es früher in Dilkrath den „Plontemärt“ zum Auftakt der Gartenbestellung („St. Gertrud schließt den Garten auf“). Diese Tradition haben seit einigen Jahren die Messdiener wieder aufgegriffen, die damit in der Gertrudis-Festwoche mit verschiedenen Gottesdiensten einen besonderen Akzent setzen.