Hungertücher gab es bereits im Mittelalter,
jedoch dienten sie damals zum
Verhängen der Altäre in der Fastenzeit,
die Augen sollten sozusagen
ebenfalls fasten.
In den 70er Jahren begann Misereor
die Tradition der Hungertücher aufzugreifen.
Künstler gestalten alle zwei
Jahre ein Misereor-Hungertuch.
Sie greifen damit soziale und politische
Themen auf und setzen sie in Beziehung
zu biblischen und religiösen
Themen. Die Hungertücher sollen in
den Gemeinden zu Diskussionen anregen
und den Blick weiten. In diesem Jahr ist das 25. Misereor-Hungertuch
mit dem Titel „Gemeinsam Träumen – Liebe seit Tat“, entstanden.
Entworfen wurde es von der bildenden Künstlerin Konstanze Trommer,
deren Leidenschaft die Fotografie ist. Ihre Fotos verwendet sie für ihre
Kunstwerke, am Computer entstehen Collagen, die ausgedruckt und
übermalt werden. Das Bild bezieht sich auf eine Stelle im 1. Korintherbrief,
wo es heißt: „Alles was ihr tut, das tut aus Liebe“.
Liebe wird hier als Tuwort verstanden, wir sollen handeln, nicht reden.
Wenn wir das Bild anschauen, so nehmen wir als ersten Eindruck eine
Urlaubsidylle wahr. Und doch merken wir, dass etwas nicht stimmt.
Im Hintergrund wird ein Tornado sichtbar. Das Bild bietet Raum für viele
Erzählungen, die sich beim Betrachten entwickeln, gleichzeitig steht uns
unsere Weltsituation vor Augen. Wir wissen nicht, wohin die Zukunft führt,
ob der Tornado vorbeizieht, ob die Welt gerettet wird. Das Zelt im Zentrum
des Bildes ist mit Gold ausgestattet, es ist die Zukunftsvision.
Es geht um die gesamte Schöpfung. Das Zelt ist der Hoffnungsort:
Alle sind eingeladen ins Zelt, aber wohin gehen wir gemeinsam?
Mit diesem Thema werden sich auch die SchülerInnen in unseren Schulen
in der kommenden Zeit beschäftigen. Ich bin gespannt auf interessante
und kreative Ideen in den kommenden Wochen und hoffe, im nächsten
Pfarrbrief berichten zu können.
Ihnen allen wünsche ich eine gute Fastenzeit mit neuen Erfahrungen und
Erkenntnissen.
Monika Sartingen
Aktion zum Hungertuch für alle:
Senden Sie mir per Mail oder WhatsApp Worte zum Hungertuch:
Hoffnungsworte für das Zelt und Sorgenworte für den Tornado. Alle
Worte aus der Aktion werden dann dem Hungertuch beigefügt, welches in
St. Michael ausgestellt und im nächsten Pfarrbrief veröffentlicht wird.
Handynummer: 0177 9172176
Email-Adresse: sartingen-ludwigs@online.de