Warten…
...ist nicht meine stärkste Eigenschaft. Warten geht mir an die Nerven.
Wobei das an der roten Ampel noch am wenigsten schlimm ist.
Ich denke, es liegt daran, dass ich weiß, dass die Ampel
einer Gesetzmäßigkeit folgt und definitiv in kurzer
Zeit wieder auf Grün springt.
Aber wie ist das mit dem Warten auf Weihnachten?
Schon die Kinder brauchen Hilfsmittel in Form eines Adventkalenders, und auch die meisten Erwachsenen haben Freude am Adventkranz. Das alles gibt es ja nicht rein zufällig. Und es hält sich schon sehr lange. Den Adventkranz gibt es in Deutschland seit 1839, den Adventkalender seit etwa 1908. Warten ist scheinbar nicht nur für mich schwierig.
Damit Probleme zu haben, scheint ein allgemein menschliches Phänomen
zu sein. Dabei ist das Warten auf Weihnachten sogar Kult geworden
und wird ganz gut vermarktet.
Aber jetzt mal ehrlich:
Worauf warten wir eigentlich? Allgemeingültige theologische Antworten
könnte ich jetzt eine Menge aufschreiben, aber die sind uns allen bekannt, und die meine ich auch nicht.
Fragen wir uns doch mal ganz ehrlich:
Worauf warte ich?
Was erwarte ich am 24. oder 25. Dezember?
Gibt es da etwas, was über eine gut organisierte Feier mit der Familie
hinausgeht? Wartet mein Herz auf irgendwas? Und wenn ja, auf was?
Ich kann Ihnen keine Antwort geben. Ich muss selber nachdenken.
Ich weiß nur (und lassen wir alle aktuellen politischen Witze mal außen vor): die Ampel bleibt nicht auf Rot stehen.
Spätestens am Abend des 24. Dezembers wird sie grün, und dann...?
ek