Pfarrei St. Matthias Schwalmtal

Die Buntglasfenster Teil 1: Die alten Fenster (Video 16)

Fenster über der Taufkapelle (c) Josef Schmitz
Fenster über der Taufkapelle
Datum:
So. 12. Mai 2024
Von:
St. Michael-Team

“Rund um St. Michael“ ist der Titel einer Reihe von Kurzvideos. Mit ihnen möchte das Team der Gemeinde St. Michael Waldniel einen Überblick über die Gemeinde geben.

Heute gehören die bunten Fenster wie selbstverständlich zu unseren Kirchen.
Das war nicht immer so.

Bei den karolingischen und romanischen Bauten aus der Zeit von 750 bis etwa 1250 dominieren dicke Mauern. Die wenigen Fenster sind meist klein und lassen nur wenig Licht einströmen. Einerseits war die Ingenieurskunst noch nicht so weit, große Maueröffnungen herzustellen und zudem war Glas damals nur in geringen Ausmaßen herstellbar.

Der danach in Frankreich entwickelt gotische Baustil verzichtet weitgehend auf massive Mauern und ersetzt sie durch Pfeiler und Bögen. Hierdurch gelangt viel Licht in die bis dahin düsteren Kirchengebäude. Das war der Grundstein für die Blütezeit mittelalterlicher Glasmalerei. Mit bunten Bleiglasfenstern wurden die Wandöffnungen geschlossen. Aus kleinen, bunt gefärbten Glasstücken wurden mosaikartig Bilder zusammengesetzt und mit Bleiruten zusammengehalten. Mit ihrer strahlenden Leuchtkraft erzählen uns die Werke großer Künstler noch heute ihre Geschichte.

Ob die alte, 1896 abgebrochene Waldnieler Kirche schon Buntglasfenster hatte, ist nicht überliefert. Unser Schwalmtaldom erhielt anfangs nur eine einfache, preiswerte Verglasung. Doch als wieder genug Spenden eingegangen waren, bekam auch er wunderschöne Buntglasfenster in so genannter Nazarener-Malerei – bis sie zum Ende des 2. Weltkrieges zerstört wurden.