Gemeinde St. Michael Waldniel

Marktkreuz Waldniel

Marktkreuz Waldniel (c) H. Berten

An der Nordseite des Marktes steht das Marktkreuz aus Basaltlava. Es war „in der Bitt- und Kreuzwoche vor Christi Himmelfahrt“ 1724 durch den späteren Schöffenbürgermeister Peillers errichtet und anlässlich einer Mission im Jahre 1726 geweiht worden. Am Fuß des Kreuzesstammes erkennt man noch sein Wappen, das auch über dem Eingang seines Hauses, dem heutigen Haus Gorissen, Markt 22, zu sehen ist. In Anlehnung an den Namen Peillers zeigt es einen Pfeiler. Ursprünglich hatte das Kreuz keinen Corpus, sondern im unteren Drittel des Stammes einen Haken, an dem Blumengebinde oder Kränze aufgehängt werden konnten. Auch stand es wesentlich mehr zur Mitte des Marktes hin, wahrscheinlich fast gegenüber Peillers Haus, dem heutigen Haus Gorissen, und war mit vier Linden umgeben. Als 1874 der Markt nivelliert wurde, wurde das Kreuz auf die Seite des Marktes gesetzt. Der an dem Kreuz befindliche Corpus aus Gußeisen ist aus dem 19. Jahrhundert und wurde möglicherweise bei der Umsetzung des Kreuzes hinzugefügt.

Die Bittprozessionen gehen auf Bischof Mamertus im 5. Jahrhundert zurück. Das waren die Tage 22. – 24. Mai 1724, am 25. war Christi Himmelfahrt. Unser Marktkreuz wird in diesem Jahr also 300 Jahre alt. 

(K.H. Schroers)

Muttergottesstatue am Rathaus

Muttergottesstatue (c) Karl-Heinz Schroers

1895 bewilligte der Gemeinderat als besonderes Schmuckstück für das (alte) Rathaus eine Muttergottesstatue. Sie wurde bei der Firma Schlüter in Köln in Auftrag gegeben, einer Werkstatt für sakrale Kunst, die mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet war. Für die Statue mit Sockel wurde eine Nische über der Eingangstür geschaffen. Nach dem Abbruch des alten Rathauses kam die Marienstatue für viele Jahre auf den Speicher. Aus Dankbarkeit für den überstandenen Krieg erhielt die Muttergottesstatue unter Bürgermeister Karl Sauerborn einen neuen Platz in einer Ecknische des Rathauses in Höhe der Fenster der ersten Etage. Am Sonntag, dem 9. September 1945 wurde sie dort nach dem Hochamt von Pfarrer Möhlen feierlich eingeweiht. Heute steht dort nur noch ein Duplikat. Wind und Wetter, sowie die zunehmende Luftverschmutzung hatten der Sandsteinfigur so stark zugesetzt, dass der Gemeinderat im Zusammenhang mit dem Umbau zum jetzigen Bürgerhaus beschloss, die Originalfigur als Dauerleihgabe dem St. Antonius-Hospital zur Aufstellung innerhalb des Hauses zu überlassen und in die Rathausfassade eine wetterbeständige Kopie einzusetzen. (K.H. Schroers)

Kriegerdenkmal Ungerath

Kriegerdenkmal Ungerath 01 (c) H. Berten

An der Ungerather Straße errichten die Eheleute Peter Michael Feger und Catarina Feger geb. Berger 1867 in der Nähe der Toreinfahrt zu ihrem Hof (Fegerhof, heute Theißen) ein Hof- und Wegekreuz. Das Kreuz steht auf ihrem Grundstück.  Auf dem Sockel erinnern die Buchstaben „PMF  CGB  1867“ an die Stifter. Interessant ist hier die Jahresangabe 1867. Die preußische Regierung ließ nichts unversucht, um die Macht der katholischen Kirche im Rheinland zu brechen, was letztlich im so genannten Kulturkampf endete. Es durften u.a. keine neuen Kirchen, Wegekreuze oder Fußfälle errichtet werden. Und so entstanden in jener Zeit aus Protest viele solcher Hofkreuze auf privatem Grund und Boden, wogegen die preußische Regierung machtlos war.

1918 wird das 1867 errichtete Wegekreuz an der Ungerather Straße zum Ehrenmal für die Gefallenen der Sektionen Ungerath und Geneschen II umgestaltet. An der Rückseite wird eine kleine Mauer errichtet. Darauf stehen vier Steintafeln mit den Namen und Daten der Gefallenen des 1. Weltkrieges. Die beiden Ecksäulen tragen je einen steinernen Helm. Unten auf der Mauer steht: „Unseren Gefallenen Helden zum Andenken Gewidmet von den Sektionen Ungerath - Geneschen II  1914 - 1918“.  1949 wird das Ehrenmal an der Ungerather Straße um die Gefallenen des 2. Weltkrieges erweitert. Auf das dreistufige Podest wird vor dem Kreuz eine große Steinplatte gelegt. Die Inschrift lautet: „1939 – 1945 Fürs Vaterland“ und führt dann die Namen von 36 Gefallenen oder Vermissten aus Ungerath und Geneschen II auf.

 von Klaus Müller 2013

Quellen: Chronik der St. Johannes von Nepomuk Bruderschaft Ungerath,

Heimatbuch Kreis Viersen, mündliche Überlieferung

Kriegerdenkmal Waldniel

Kriegerdenkmal Alter Kirchhof Waldniel 01 (c) H. Berten

Am 25. Juni 1933 wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Ursprünglich bestand es nur aus dem Hochrelief des hl. Michael und stand an der Dülkener Straße. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Denkmal erweitert. Es wurde ein Sarkophag hinzugefügt, der auf der Vorderseite eine schriftliche Mahnung trägt sowie ein Kreuz als Symbol für Leid und Tod zeigt.Diese Erweiterung wurde am Volkstrauertag 1957 eingeweiht. Im Zusammenhang mit der Erstellung der St. Michael-Straße wurde es 1986 auf den ehemaligen Kirchplatz neben dem Markt versetzt. (K.H. Schroers)

Rochusgedenkstein und alte Kapelle

Rochuskapelle Waldniel 01 (c) H. Berten

Er erinnert an die ehemalige Sebastianus- oder Rochuskapelle. Diese wurde 1635 errichtet und 1937 abgerissen. Der Gedenkstein, der an diese alte Kapelle erinnert, wurde am 16. April 2011 in einer ökumenischen Feier eingeweiht. Siehe Buch von K.H. Schroers "Die Sebastianus- oder Rochus-Kapelle und die Windmühle an der Friedenstraße"

Hochkreuz katholischer Friedhof

Hochkreuz Friedhof 003 (c) H. Crynen

Gedenkstätte evangelischer Friedhof

Evangelischer Friedhof 02 (c) H. Berten

Jüdischer Friedhof

Jüdischer Friedhof Waldniel 01 (c) H. Berten

Der alte jüdische Friedhof lag am Bleichwall. In den 1930er Jahren musste er auf Druck der NS-Regierung gegen den ausdrücklichen Hinweis des Düsseldorfer Oberrabinats, dass die Gebeine der Toten nicht mehr bewegt werden dürften, auf den jetzigen Platz in der Nähe des Kaiserparks verlegt werden. (K.H. Schroers)

Jüdische Gedenkstelle Pumpenstraße

Jüdische Gedenkstelle  Pumpenstr.Waldniel (c) H. Berten

Kreuz in der Schomm

Marienkreuz in der Schomm 02 (c) H. Berten

Josef Krahforst ließ dieses Kreuz am 9. Oktober 1935 zur Erinnerung an seine Mutter errichten.

Johannes von Nepomuk Bildstock am Kriegerdenkmal Ungerath

Bildstock Ungerath (c) H.Berten

1986 entscheiden sich die Nepomukschützen, ein Nepomukhäuschen neben unserem Ehrenmal zu bauen.         
 Der Sockel und das Häuschen sollen in Eigenleistung gebaut werden und die Nepomukstatue soll gekauft werden.

Der Erlös beim Sebastianus-Essen im selben Jahr in Höhe von  1.372,00 DM war für die Nepomukfigur bestimmt. Es gab wohl noch einige stille Spender, die wie immer nicht genannt werden wollten.

Anfang 1986 machte sich eine Abordnung gestandener Ungerather Schützenbrüder mit dem Auto auf den Weg nach Kevelaer, wo man die Nepomukstatue bei einem dort ansässigen Holzschnitzer bestellen wollte.

Nach einigem Hin und Her wurde man sich einig und der Holzschnitzer bekam den Auftrag. Man schaute noch kurz bei Maria vorbei und freute sich über den gelungenen Geschäftsabschluss. Geschäfte abzuschließen macht aber durstig und so wurde nach der Heimkehr im geliebten Ungerath dem Durst bei Fia (Gaststätte Riesebeck) mit einigen Gläsern Schloßbräu Pils ordentlich der Garaus gemacht. Eigentlich gibt es nichts, wovon die Ungerather keinen Durst  bekommen.

Das Häuschen erstellte der verstorbener Schützenkönig von 1980 und jahrelanger Generalfeldmarschall Hubert Götz.  Für den Ungerather Schmied Heinrich Gravendyck war es Ehrensache die Schmiedearbeiten durchzuführen. Und wer war damals schon für unsere Bruderschaft rührig? Sein Sohn Heinz.

 Bei der am Ehrenmal am Kirmesmontag 1986 stattfindenden Messfeier, die unser Präses, Pfarrer Karl-Willi Koerschgens mit uns feierte, wurden das Nepomukhäuschen und die Nepomukstatue eingeweiht und gesegnet.                            

von Klaus Müller 2013

Quellen: Chronik der St. Johannes von Nepomuk Bruderschaft Ungerath,

Heimatbuch Kreis Viersen, mündliche Überlieferung

 

Matthias Bildstock Ungerath

Bildstock Ungerath 02 (c) H. Berten

1954 wird der Matthias-Bildstock wird errichtet und am 27. Mai, dem Christi Himmelfahrtstag, eingeweiht. Im Juni 1957 bringen die Fußpilger auf der Rückkehr von ihrer Wallfahrt nach Trier in einer Goldkapsel einen kleinen Splitter von den Gebeinen des Apostels Matthias mit nach Waldniel. In feierlicher Prozession begleiten mehr als 1000 Gläubige den Reliquienschatz vom Matthias-Bildstock in Ungerath zur Pfarrkirche.

St. Michaels-Kapellchen an den sechs Linden

Sechs Linden Waldniel (c) H. Berten

Bereits in einem Visitationsbericht von 1706 wurde ein Kapellchen an der Stelle genannt, an der das ehemalige Michaelskapellchen gestanden hat. Dieses musste in den 1970er Jahren einem Straßenbau weichen. Ein neuer Bildstock wurde am anderen Ende der Straße „Sechs Linden“ gebaut und anlässlich des Schützenfestes 1981 eingeweiht. (K.H. Schroers)

Kreuz am Zoppenberg

Wegekreuz  Gladbacherstr. Waldniel (c) H. Berten

Dieses Kreuz wurde als „Matthiaskreuz“ wahrscheinlich Anfang des vorigen Jahrhunderts von der Familie Siemes aus Ungerath errichtet. Für die Trierpilger ist hier die erste Station.

Kreuz an der Galgheide

8.60 Kreuz Galgheide, Totale (c) Karl-Heinz Schroers

Dieses Kreuz wurde wegen der Proportionen des Corpus im Volksmund auch „Der dicke Hergott“ genannt. Die bisher nicht entschlüsselte Inschrift lautet:

Anno 1785 D 3 M.M.K.GELI. (Am 14. März 1785 ist ein Johannes Krins gestorben.) 

Waldniel hatte 1893 die Sektion Krins an Amern St. Georg abgetreten und im Gegenzug die Hausermühle erhalten. Also gehörte Krinsend und somit der Standort des Kreuzes bei der Errichtung noch zu Waldniel.